Meme

Mem. Zeitung auf Ei, in Bewegung. Ines Seidel

Mem. Zeitung auf Ei, in Bewegung.


Wikipedia: Ein Mem bezeichnet nach der Memtheorie einen einzelnen Bewusstseinsinhalt (zum Beispiel einen Gedanken), der durch Kommunikation weitergegeben und damit vervielfältigt werden kann. Dies trägt zur soziokulturellen Evolution bei. (…) Im Unterschied hierzu werden durch Gene körperliche Eigenschaften von Individuen durch Fortpflanzung bzw. Vererbung weitergegeben; dies trägt zur biologischen Evolution bei.

Mem (f). Zeitung auf Ei, in Bewegung. Ines Seidel

Mem (f). Zeitung auf Ei, in Bewegung.

Geschichte, auf Eis geschrieben

Geschichte, auf Eis geschrieben. Fotoserie. Ines Seidel

Meine Geschichte und deine,
noch getrennt, erstarrt,
beginnen zu schmelzen:
Buchstaben fließen davon,
Sätze sammeln sich in Pfützen…

Unsere Geschichte, ein langsames Fließen,
zerrinnt in neue Muster,
versickert oder verdunstet,
bis auf ein bisschen Staub,
und geht als Regen nieder, irgendwo.

Geschichte, auf Eis geschrieben. Fotografie. Ines Seidel
Für die Fotoserie „Geschichte, auf Eis geschrieben“ habe ich einen Eisblock mit Tusche beschriftet. Dafür wählte ich zwei Textfragmente, die mit Wasser zu tun haben:

Unmöglich zu sagen, wie oft ich an diese Flüsse gedacht, wie oft ich von ihnen geträumt habe, wie viele Nächte es mich hingezogen hat zu ihnen, wenn ich durch schlafende Städte zog, trockene, flußlose Städte, auf der Suche nach dem Wasser, auf der Suche nach der Bewegung des Wassers, (…). Aus: John von Düffel „Vom Wasser“.

Vom Wasser haben wir’s gelernt, vom Wasser. Aus: Wilhelm Müller „Das Wandern“
Geschichte, auf Eis geschrieben. Fotografie. Ines Seidel
Geschichte, auf Eis geschrieben. Fotografie. Ines Seidel

–> in English

Keine Sprache

Ich habe keine Sprache für meine Wirklichkeit. Buch mit Beton. Ines Seidel„Das ist es: ich habe keine Sprache für die Wirklichkeit. … wie soll einer denn beweisen können, wer er in Wirklichkeit ist? Ich kann’s nicht. Weiß ich es denn selbst, wer ich bin? Das ist die erschreckende Erfahrung dieser Untersuchungshaft: ich habe keine Sprache für meine Wirklichkeit!“. Eine Passage aus Max Frisch’s Roman „Stiller“. Die vorangehenden Seiten habe ich durch einen Betonblock ersetzt.
Vorbereitung: DrahtkonststruktionBetonformIch habe keine Sprache für meine Wirklichkeit. Detail. Ines Seidel






Ich habe keine Sprache für meine Wirklichkeit. Buch mit Beton. Ines Seidel

Sprache ist wie Zement, eine Geschichte kann sein wie Beton. Und vielleicht ist das so, weil uns genau diese Form von Geschichte berührt. Sie überträgt eine Erfahrung, über die Grenze des Sagbaren hinweg.