DAS WUNDERN
KOMMT DIR SCHON ENT
GEGEN. BIST DU ZUM WUNDERN
GEKOMMEN ? DEM WUNDERN ENT-
GEGEN. OH. AH. ALLEN WUNDERN
ENTGEGEN GEHEN UM DIESE
UHRZEIT. HIER KOMMT DIR DAS W-
UNDERN ENTGEGEN. OH! AH! OH!
DU! KOMMST DU DEM WUNDERN
ENTGEGEN? OH! DU! HIER!
DAS WUNDERN KOMMT DIR IM-
MER HIER ENTGEGEN IMMER
GENAU JETZT. KOMMST DU
DEM WUNDERN ENTGEGEN?
OH! DU! HIER IST DER RA-
UM, WO IHR EUCH TREFFT:
DU + WUNDERN.
Archiv der Kategorie: Worte
Procreate Project
Am 15. Dezember startet in London das Procreate Project. Die internationale Initiative hat sich auf die Fahnen geschrieben, Künstlerinnen zu unterstützen und zu vernetzen, die Mütter sind. Den Auftakt bildet eine Ausstellung in der Women’s Art Library an der Universität London. Bis 18. Dezember sind dort Werke von über 100 Künstlerinnen zu besichtigen, in eigens gedruckten Fotozine Heften. Ich bin mit „Our Baby“ vertreten.
Die fünfteilige Installation „One“ wird ebenfalls im Rahmen der Eröffnungsausstellung gezeigt. Sie ist gerade auf dem Weg nach London.
I am the chicken and the egg,
I am the shell and the crack.
I am the nest. I leave the nest.
I am in pieces that do not rhyme.
I am in pieces that rhyme with
one.
words are not light enough
Worte sind nicht hell genug. Nicht transparent genug.
Worte übertragen kein Licht.
Der Raum zwischen den Buchstaben schon.
Worte sind nicht geräumig genug, nicht klar genug
und sie leuchten nicht von selbst.
Ignoriere die Wörter und lies den Raum dazwischen.
Siehst du? Der Raum zwischen Worten ist frei und lichtdurchlässig.
Das ist der ganze Inhalt. Nur das wollte ich dir zeigen.
Dass du es mit deinen eigenen Augen siehst:
Worte sind nicht licht genug. Aber der Raum dazwischen
ist durchlässig. Dort begegnen wir uns.
Ein Teil des Textes, den ich auf die Seiten der Box geschrieben habe (teilweise in Spiegelschrift), ist in der englischen Version dieses Blogbeitrags zu lesen.
Heimat
Formen von Geschichten
Wissen, abgelagert
wirklich wissen,
unter der Haut
und tiefer.
Geschichte, auf Eis geschrieben
Meine Geschichte und deine,
noch getrennt, erstarrt,
beginnen zu schmelzen:
Buchstaben fließen davon,
Sätze sammeln sich in Pfützen…
Unsere Geschichte, ein langsames Fließen,
zerrinnt in neue Muster,
versickert oder verdunstet,
bis auf ein bisschen Staub,
und geht als Regen nieder, irgendwo.
Für die Fotoserie „Geschichte, auf Eis geschrieben“ habe ich einen Eisblock mit Tusche beschriftet. Dafür wählte ich zwei Textfragmente, die mit Wasser zu tun haben:
Unmöglich zu sagen, wie oft ich an diese Flüsse gedacht, wie oft ich von ihnen geträumt habe, wie viele Nächte es mich hingezogen hat zu ihnen, wenn ich durch schlafende Städte zog, trockene, flußlose Städte, auf der Suche nach dem Wasser, auf der Suche nach der Bewegung des Wassers, (…). Aus: John von Düffel „Vom Wasser“.
Vom Wasser haben wir’s gelernt, vom Wasser. Aus: Wilhelm Müller „Das Wandern“
–> in English
Die Wirkung
Uns halten
May the story hold me, may it be LARGE and bear all of me, may it last long enough to define my FEATURES.
May the story hold YOU, may it be LARGE and bear you, may it last long ENOUGH TO DEFINE your features.
MAY THE STORY hold you and me, may it be large AND BEAR US. May it last long enough to carve out our FEATURES. May it give US NAMES. MAY it be loose enough so we CAN SEE THROUGH IT. MAY IT BE DENSE ENOUGH TO HOLD US FOR A WHILE TOGETHER. MAY THE STORY HOLD YOU AND ME. May it hold us. May it hold you and me. May the story hold all of us.
Möge die Geschichte mich halten, möge sie groß sein und alles von mir tragen, möge sie lang genug dauern, um meine Gesichtszüge zu bestimmen.
Möge die Geschichte dich halten, möge sie groß sein und dich tragen, möge sie lang genug dauern, um dir Gesichtszüge zu geben.
Möge die Geschichte dich und mich halten, möge sie groß sein und uns ertragen. Möge sie lang genug dauern, um unsere Eigenschaften herauszuarbeiten. Möge sie uns Namen geben. Möge sie locker genug sein, damit wir durch sie hindurchsehen können. Möge sie dicht genug sein, damit sie uns für eine Weile zusammen halten kann. Möge die Geschichte dich und mich halten. Möge sie uns halten. Möge sie dich und mich halten. Möge sie uns alle halten.
Text im Inneren der Schale.
Schale aus Draht und Teebeuteln, mit Tusche beschrieben und mit Wachs überzogen.
Kopfformen aus Beton mit Sand, Papier und Zement, mit Farbe bearbeitet.
Zusammen etwa 18 cm Durchmesser und 9 cm Höhe.
Verse, ungesungen
ungesungene Verse
von versprochener Berührung
einem noch nicht erkannten Duft und
den Worten, nach denen ich immer noch suche.
Verse, ungesungen. ca. 28 x 13 x 3 cm nebeneinander.
Beton mit Farbe und einem übertragenen Foto meiner Hand,
gefundene, getrocknete Blüten in Kerzenwachs,
beschriebene Teebeutel mit Wachs und Garn.
Weitere Fotos auf flickr hier und hier.